Die Sanierung der beiden Südviertel des Sternhauses
Am 9.April 2010 war es nun so weit. Die Firma Gerd von Poblotzki KG ausNeubrandenburg hat unsere Möbel abgeholt und in einem Container zwischengelagert. Wir sind für die Bauphase als Familie in unsere Ferienwohnung im Erdgeschoss gezogen.
Den Abriss der Gipsplatten samt Holzschalung, dasEntfernen der Dampfbremse und der Zellulosedämmung und den Abtrag desGründachbelages habe ich mit zweifleißigen Helfern in Eigenleistung erbracht.
Es war wirklich ein Kraftakt die über 10 Jahre verwachsene Dachbegrünung zu entfernen.
Auch wenn hier möglicherweise der Arbeits- schutz zu kurz kommt, ohne Spaß geht gar nichts.
Berge von Zellulose- dämmstoff überall im Haus
Es wird höchste Zeit, dass in der Küche mal geputzt wird.
Ein Fall für die Geisterjäger
Ruck zuck wird die feinstaubartige Zellulose Dämmung mit dem Schnee- schieber in Säcke gesperrt.
Da kamen schon die ersten Probleme mit der Entsorgung des einst so
hoch gelobten Dämmstoffs.
Ich dachte, aus der Zellulose könnte man noch etwas
machen wie z.B. Wellpappe. Bei meiner Anfrage in so einer Fabrik teilte man mir mit,
dass dieses Material ungeeignet ist, um neue Pappe daraus herzustellen.
Kompostieren ist die Lösung, so hatten
es die Hersteller wie Dämmstatt´s
und Isofloc seinerzeit versprochen. Eine
Anfrage im Kompostierwerk ergab, der Dämmstoff kann nicht kompostiert werden.
Es gab nur eine Variante: die Müllverbrennung. Schade.
Nun war die Holzkonstruktion von untern quasi nackt und
der komplette Schaden kam zum Vorschein.
Die roten Bereiche in der Skizze kennzeichnen die
Zerstörungen.
Wände dürfen einfach nicht ohne Schutz in den Dachbereich ragen.
Bereich über der
Wandheizung bei Fam. Rolle
Die
Wand mit der Wandheizung ragte direkt in das Dach, hier muss eine Dampfsperre darauf.
In dem Bereich über der Wandheizung sah es schon nach 6 Jahren so aus.
Verschattungen sind bei diesem Dachaufbau tabu.
Die
Dachflächen über den Badezimmern
Schröder und Rolle liegen ca. 1,2 bis 1,5m tiefer als das Hauptdach.
Diese
Bereiche sind fast immer verschattet. Hier waren die Zerstörungen am
deutlichsten.
Das Dach vom Bad war komplett befallen und die Bretter
von Pilzen und Kellerschwamm angegriffen.
Es war schon ein Schauspiel, wie der Fahrer die bis 12m langen Balken
mit seinem Kranauflieger an die gewünschten Stellen bugsierte, das hat er wohl schon oft gemacht.
Für unsere Familie war nun tagelanges Streichen angesagt.
Glücklicherweise hatten wir nur schönes Wetter.
Die Balken und Fasebretter für den Wohnbereich, dasSchlaf- und Kinderzimmer bekamen einen Anstrich mit weißer Hydrowachsbeize derFirma Livos. Beim Holz für das Badezimmer habe ich mich füreine biozidfreie Wachsimprägnierung mit anschließendem weißem Dekorwachs von Osmo entschieden. Die Sparrenköpfeund Bretter für den Dachüberstand wurdenmit Bondex Dauerschutzlasur wetterfest gemacht.
1.
Polymerbitumen-Schweißbahn Bauder Karat
2.
erste Abdichtungslage BauderTEC KSA DUO selbstklebend
3.
Flachdach-Dämmplatten
mit beidseitiger Deckschicht aus Aluminium BauderPIR FA
4.
Kaltselbstklebende Elastomerbitumen Dampfsperrbahn
BauderTEC KSD DUO
5.
Holzschalung aus Fasebrettern auf sichtbarer Sparrenkonstruktion aus
Brettschichtholz
Da
es sich hier um eine >>übliche<< Konstruktion nach Flachdachrichtlinie
handelt, gibt uns der Hersteller Bauder 10 Jahre Gewährleistung auf das System.
Dämmstoff Polyurethan Wir haben uns für die BauderPIR FA Dämmplatten entschieden, weil die Wärmeleitzahl λ von 0,024W/mK kaum zu unterbieten ist
Es
gibt zwar Stimmen, die sagen, der sommerliche Wärmeschutz wäre schlecht
bei PU Dämmstoffen, aber auch da gibt es Untersuchungen.
Die Tragwerkkonstruktion kommt aus der Feder von Herrn
Dr. Patzig aus Wismar. Er hat mich durch den gesamten Gerichtsprozess
begleitet. Nun hat er sich auch mit den Probleme der neuen Konstruktion auseinander gesetzt. Gerade bei dem Dach über dem Badezimmer galt es einige Schwierigkeiten durch
den veränderten Dachaufbau zu lösen. An dieser Stelle – Vielen Dank, für die
Unterstützung über viele Jahre.
Die
Spezialisten der Firma Behrend standen vor mehreren echten Herausforderungen:
Es gibt kein Schutzdach,
um das Haus vor möglichen Regen während der Arbeiten zu schützen. So ein
Schutzdach hätte eine freie Spannweite von über 30m haben müssen und hätte somit den
Kostenrahmen gesprengt. So musste das alte Dach Stück für Stück abgetragen werden
und durch das neue Dach wieder ersetzt werden. Zu Feierabend ist der
Dachabschnitt sicher.
Eine weitere Herausforderung: kein Balken gleicht dem
anderen, jeder Sägeschnitt ist nachher zu sehen. Das Holz ist schon vor dem Abbund
fertig gestrichen.
Und dann noch so ein pingeliger Bauherr wie ich.
Ich glaube, das sah Karsten Behrend sportlich und Ruck Zuck wurde in unserem Wohnzimmer eine
Werkstatt eingerichtet und die Arbeiten begannen.
Zuerst wurde das tiefer liegende Dach über dem Bad demontiert und durch
eine neue Brettschicht Konstruktion ersetzt.
Die Rohrleitung ist für unsere thermische Solaranlage.
Unsere Umwelt liegt uns am Herzen, deshalb tun wir etwas dafür: 14 monokristalline Photovoltaikmodule erzeugen aus Sonnenlicht unseren Strom. 70 hocheffiziente Solar-Röhrenkollektoren erwärmen durch Sonnenkraft unser Warmwasser und unterstützen die Fußbodenheizung. Unsere PONTOS AquaCycle Anlage macht aus Bade- und Duschwasser Klarwasser für die Toilettenspülung.
Im Oktober 2012 gibt es noch etwas auf das Dach...
Die Firma Solarkauf liefert weitere 16 monokristalline PV Module LUXRA PV 60 S-SI mit je 250 Watt Leistung. Da es keine Durchdringungen geben soll, plante Solarkauf das aerodynamische Flachdachsystem Snowflake der Firma MP-Tec aus Eberswalde. Durch die aerodynamische Bauweise des Montagesystems erzeugt der Wind genügend Anpressdruck, um die Anlage stabil auf dem Dach zu halten.
In den kommenden Tagen wird ein Stromspeicher SENEC.HOME der Firma ,,Deutsche Energieversorgung" aus Leipzig installiert. Das intelligente Energiesystem ermöglicht uns, am Abend bzw. in der Nacht, den am Tag durch die Sonne erzeugten Strom selbst zu verbrauchen. Eine Black 300 Windkraftanlage wird mit in das Energiespeicher System eingebunden, um das Haus so co2 neutral wie möglich zu versorgen.